Voigtländer VITESSA-T

Hersteller Voigtländer Kamerawerk Braunschweig
Modell VITESSA-T
Filmformat 24 x 36 mm, Kleinbildfilm 135
Baujahr ab 1956
Objektiv Hersteller
Modelle
Voigtländer
Skoparet 1:3,4/35 mm
Color-Skopar 1:2,8/50 mm
Dynaret 1:4,8/100 mm
Super Dynaret 1:4,0/135 mm
Bajonett und Zentralverschluss Compurwerk München (ehem. Fa. Deckel)
Synchro Compur 00 MXV weit
Typ. Nr. CN-1110-030
1 - 1/500 und "B"
zusätzlich Selbstauslöser
Belichtungsmessung eingebauter Belichtungsmesser, ungekuppelt
Fokussierung gekuppelter Entfernungsmesser
Blitzanschluss Blitzschuh ohne Mittenkontakt,
PC-Buchse unten links an der Objektivstandarte
Zu dieser Kamera habe ich mal eine Seite aus meinem alten Photo-Porst Katalog eingescannt. Immer wieder schön, die alten Schätze dort so schön bebildert und beschrieben zu erblicken.
Die Vitessa T wurde entwickelt aus der Vitessa mit den beiden aufklappbaren Türchen vor dem Objektiv. Diese Konstruktion brachte der älteren Version den Spitznamen "Scheunentor" ein.
Das Modell "T" bekam Wechselobjektive und zwar bediente sich Voigtländer hier auch der Firma Deckel und verwendete exakt die gleiche Compur Wechselfassung wie die Firma BRAUN für ihre Super Coloretten, die ich hier schon vorgestellt hatte. Die BRAUN-Modelle haben auch Schuld daran, daß ich jetzt auch noch eine Vitessa besitze.

Eigentlich suchte ich nur ein Weitwinkelobjektiv dafür, also ein Skoparet oder von Steinheil ein Culmigon (1:4,5/35), oder von Rodenstock ein Eurygon (1:4,0/35), oder von Schneider ein Radiogon (1:2,8/35). Manchmal wird man schwer fündig, aber dieser Fund ist ja wirklich nicht zu verachten.
Links abgebildet die Objektivstandarte von Voigtländer mit der Wechselfassung von Compur. Musste ich gleich zerlegen, um den Verschluss zu reinigen und wieder fit zu machen.
Es wird behauptet, die Vitessa sei schwer zu reparieren. Wahrscheinlich von denen, die noch nie eine Iloca Electric auf dem Tisch hattten. Jedenfalls steht es so in der Fotocommunity.
Die Vitessa besitzt einen eingebauten Selen-Belichtungsmesser, der immer noch funktioniert. Die Werte stimmen mit meinen anderen Belichtungsmessern überein. Interessant sind die Filmempfindlichkeitswerte auf der Tabelle. Es fängt mit 9 DIN an und endet mit 24 DIN. Zum Glück gibt es heute wenigstens noch die 24 DIN-Filme oder 200 ASA-Filme zu kaufen. Mit dem Stellrad hinten oben rechts an der Kamera wird dafür die Tabelle auf den Buchstaben "F" gedreht.
Zum Öffnen wird bald die Hälfte der Kamera abgenommen. Nur jetzt kann man die Filmmerkscheibe bedienen. Sie sitzt quasi über dem Bildzählwerk, aber im abnehmbaren Teil der Kamera.
Nun zu den Wechselobjektiven: Da wäre erstmal das Skoparet. Wohlgemerkt hinten mit einem "T" und nicht mit einem "X". Skoparex-Objektive gibt es auch bei Voigtländer, gehe mal davon aus, daß die Grundkonstruktion davon abgeleitet ist. Die Linsennamen für die Vitessa enden hinten immer mit einem "T", Vitessa-T eben.
 
Oben auf der Kamera sitzt jetzt der notwendige Sucher für die anderen Brennweiten. Ganz pfiffig, man braucht für die möglichen Objektive von Voigtländer nur den Sucher Turnit 3 für die Brennweiten 35 - 50 - und 100. Beim Kauf des Super Dynaret mit der Brennweite 135 gab es noch einen Zusatzrahmen für den Turnit-Sucher dazu. Turnit oder "Turn it" kommt sicher aus dem Englischen und will zeigen, daß der Sucher drehbar ist.
So wie links abgebildet ist er auf 35 mm eingestellt, nach vorn weggeklappt der Rahmen für 50 mm. Kann man, wenn man will auch benutzen für das Standardobjektiv. Der Blick ist größer als durch die Kamera selbst.
Links abgebildet jetzt die Kamera von oben mit der 100 mm Ausrüstung.
Das Dynaret ist nicht in eine Wechselfassung von Compur eingebaut, hat deshalb auch keine veränderlichen Marken für die Tiefenschärfe.
Auf dem Turnit-Sucher muß jetzt die Brennweite 100 mm stehen.
Die selbe Zusammenstellung noch einmal von vorn.
Der Sucher ist mit einer Parallaxenverstellung ausgestattet.
Und ab hier macht sie richtig Spaß: Mit dem hier schon vorgestellten TEWE-Sucher und dem Schneider BRAUN Tele Arton 1:4,0/85.
Das ist so groß wie das Normalobjektiv und paßt mit in die Bereitschaftstasche. Ein tolles Objektiv..
Oder mit dem Rodenstock Rotelar 1:4,0/135, der größten Brennweite für die Vitessa und auch für die BRAUN-Colorette.
Eine imposante Erscheinung.
Und dann gab es noch diese wunderschöne Tasche für die ganze Ausrüstung. Dort paßt alles rein, sogar die Kamera mit angebautem Dynaret und Sonnenblende.
Und jetzt mal ehrlich: nach dieser Vorstellung mögen Sie mit Ihrer pixelnden Digi-Knipse nicht mal mehr vor die Tür..........
 
Ausstattung und Preise, Stand etwa 1956
  DM
Vitessa-T mit Synchro Compur
und Color-Skopar
398,-
Voigtländer Skoparet 1:3,5/35 188,-
Voigtländer Dynaret 1:4,8/100 188,-
Voigtländer Super Dynaret 1:4,0/135 210,-
Turnitsucher 48,-

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