Ricoh Auto Half SL

Wartung

Trotz des ersten guten Eindrucks meiner vor kurzem erworbenem Auto Half SL ist ein kleine Wartung fällig. Im Bereich der Knopfzelle, einer Mercury 675 PX mit 1,35 Volt, ist etwas Oxyd zu sehen. Da ist wohl mal eine Zelle zu alt geworden. Um diesen Bereich zu reinigen und vor weiteren Schäden zu bewahren, musste die Kamera geöffnet werden. Aber wie??
Zunächst mal sieht man keine Schrauben zum Öffnen. Aber, man muss wie bei anderen Kameras, am Objektivring beginnen, und dort die drei winzigen Schrauben, die den äußeren Ring am Objektiv halten, lösen. Nicht ganz herausdrehen, sonst sind sie bald weg! Zuvor bei solchen Arbeiten das Objektiv immer auf unendlich stellen. Die Ricoh hat drei Rasten für 3 verschiedene Entfernungen. Daher ist dies hier ganz einfach und vor unbeabsichtigtem Verstellen relativ sicher.
Anschließend an den Seiten der Kamera wie abgebildet die entsprechenden Teile und Schrauben entfernen. Mit dem "Kopf" nach unten (dann fällt der Auslöser nicht heraus) das Vorderteil der Kamera vom Rest vorsichtig trennen. Es sind einige Kabel mit den Teilen verbunden, also nicht viel bewegen, sonst muss man löten.
Unter dem recht schlichten Gehäuse sieht man nun auf einmal hochkarätige Technik. Ich fand noch eine Schraube, die sich vom Objektivträger gelöst hatte. Davon gibt es aber 4 Stück, so daß noch kein Unheil passieren konnte. Aber schon deshalb hat sich das Öffnen der Kamera gelohnt.
Auf dem Foto links ist das Objektiv schon entfernt.
Blick auf die Vorderseite der Kamera von innen. Um an das Batteriefach zu gelangen, löste ich die Schrauben wie abgebildet. Lösen reicht, nicht komplett herausdrehen. So ließ sich die Batterieschublade schon herausnehmen. Und so konnte der kleine Schaden auch schnell behoben werden.
Ein Foto mit den abgnommenen Teilen.
Unten der Objektivträger mit den 4 Schrauben, oben der Objektivring (muss immer abgenommen werden), ganz links der Blitzkontakt (hat kein Kabel, daher keine Angst beim Herausschrauben), rechts oben die Rückwandverriegelung von der rechten Kameraseite.
Ein Blick auf die Rückwand mit der abgenutzten Dichtung. Zum Glück braucht man das Rad ja nicht immer wieder neu zu erfinden, und hier kam mir folgende Internetseite zur Hilfe:
filmwasters.com
Hier gibt es eine wirklich gut recherchierte Seite von einem Autor mit dem Pseudonym "Skorje". Ihm gilt mein besonderer Dank, denn er beschreibt auch das Auswechseln dieser Dichtung und gibt eine Bestellmöglichkeit aus Japan an.
Natürlich habe ich gleich zwei davon bestellt.
Es dauerte nur ein paar Tage und die gelaserte Dichtung kam aus dem fernen Japan an. Die Firma "Aki-Asahi" arbeitete blitzschnell und zudem präzise.
Das letzte Foto zeigt die Rückwand mit der neu eingeklebten Dichtung. Damit ist die Ricoh Auto Half SL wieder voll einsatzbereit.

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