NIZO S 2 Super 8 Schmalfilmkamera

Hersteller BRAUN NIZO
Modell S 2
Baujahr nur von 1972-73
Objektiv Hersteller
Modell
Schneider Kreuznach
Motorzoom fünffach
Variogon 1:1,8/8 - 40 mm mm, kein Makro
Ganggeschwindigkeit 18 und 24 Bilder /Sek. und Einzelbild
abschaltbare Belichtungsautomatik Filmempfindlichkeitsabtastung:
17 oder 23 DIN [40 or 160 ASA] Kunstlicht
15 oder 21 DIN [25 or 100 ASA] Tageslicht
17 oder 23 DIN [40 or 160 ASA] Schwarz/Weiß
Fokussierung Manuell, 1,0 m - unendlich
Im damals typischen BRAUN-Design kommt diese kleine Super 8 Kamera daher. Der Name NIZO stammt ursprünglich aus der Münchener Firma Niezoldi + Krämer, die von BRAUN 1963 übernommen wurde. NIZO steht für technisch hochwertige Produkte mit einem unverwechselbar klaren Design.
Super 8 Filme für diese Kamera bekommt man auch heute wieder als sog. Retro Ware (umkonfektionierte Diafilme) z. B. bei Wittner.
Leider ist durch die Einstellung der Umkehrfilmproduktion bei Kodak einiges in Unruhe geraten. Aber es gibt Neuigkeiten am Markt und super 8 wird weiter leben.
Weil meine S 30 einen defekten Riegel an der Ladeklappe hatte, habe ich mir Ersatz beschafft. Zwei defekte Nizo's waren angeboten, eine S30 und diese S2. Für den Wahnsinnsbetrag von 5,30 EUR incl. Versand waren es meine.
Die S30 hatte zum Glück einen heilen Riegel und der sitzt nun in meiner ansonsten bestens erhaltenen Kamera.
Die S2 hatte ein korrodiertes Batteriefach, das Leiden von so vielen alten Geräten, die irgendwann und irgendwo vergessen werden.
Also machte ich mich ans Werk. Unter dem Gehäuse waren zunächst 4 kleine Schrauben zu lösen, um die Kunststoffverkleidung mit dem Drahtauslöseranschluss und dem Remote-Anschluss abzunehmen.
Kurze Kabel zur Remotebuchse kommen zum Vorschein, das schwarze davon löste sich gleich von der Buchse. Die Steckachse für das Griffscharnier (auf dem Bild schon entnommen) muss herausgedrückt werden. Links und rechts am Scharnier sitzen zwei Kunststoffführungen, die auch die Stromkabel aufnehmen.
Ich habe sie so kurz wie möglich in Richtung Griff abgeschnitten. Somit ist der Griff von der Kamera getrennt.
Kuststoff und Kunststoffkleber gehören ja irgendwie zusammen - und tatsächlich, die zwei Griffhälften sind miteinander verklebt. Zwei Drahtbügel und einige Stifte tragen weiter zur Stabilität bei, die Bügel müssen vorm Trennen der Gehäusehälften rausgezogen werden.
Und dann nur Mut - ich habe mit einem Messer und einem größerem Schraubendreher die Hälften auseinander bekommen. Nun konnten sie gereinigt werden. Die Korrosion ließ sich noch entfernen, weggefressen war zum Glück noch nichts.
An die unteren Kontakte des Batteriehalters habe ich dann neue Kabel angelötet. Die bekommt man in vielen Farben für die Modelleisenbahnen in den entsprechenden Shops.
Auf dem Bild links sieht man den wieder zusammengeklebten Griff mit seinen beiden Seitenteilen für die Kabelführung. Die Aussparungen fürs Kabel müssen natürlich gesehen und beachtet werden. Der Griff, wie auf dem Bild zu sehen, muss noch weiter nach rechts in die Führung für die Achse (siehe Pfeil).
Zusammengelötet und abisoliert, findet die Verbindung nun an dieser Stelle Platz. Besser wäre natürlich, neue Kabel bis zur Lötstelle auf der Platine zu ziehen, aber dafür hätte ich die Kamera noch weiter zerlegen müssen.
So geht es auch.
Zum Schluß mußten die Kabel zur Remotebuchse ebenfalls verlängert und neu angelötet werden.
Die S2 schnurrt jetzt wieder. Und ich würde es wagen, demnächst einen neuen Super 8 Film mit ihr zu drehen. Aber sie müßte vorher umjustiert werden, um mit dem heutigen, lichtempfindlicheren Filmmaterial im Automatikbetrieb zu laufen. Den Wratten 85 A Filter werde ich wohl ebenso stilllegen wie den in der hier vorgestellten Nizo S 30.

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