Iloca Electric
Die erste elektrische Motorkamera im 35 mm Format mit Entfernungsmesser und Belichtungsmesser
gebaut von Wilhelm Witt in Hamburg

Hersteller Wilhelm Witt Kamerawerk Hamburg
Modell Iloca Electric
Filmformat 24 x 36 mm, Kleinbildfilm 135
Baujahr etwa 1960
Objektiv Hersteller
Modell
Steinheil, München
Iloca Culminar 1:2,8/50 mm
Bajonett DKL
Verschluss Synchro-Compur 00-MXV Wide Angle CN-1110-662 1" - 1/500 und "B"
zusätzlich Selbstauslöser
Belichtungsmessung eingebauter Nachführ-Selenbelichtungsmesser
Fokussierung Manuell, 3 feet - unendlich
Blitzanschluss Blitzschuh ohne Mittenkontakt
PC-Buchse an der Front
-1-Die Iloca Electric wurde 1958 eingeführt. Von 1959 bis 1963 wurde sie schon durch Verkauf in die USA bei Graflex als Graflex Graphic 35 Electric weiter angeboten. Ich habe für diese Iloca eine Bereitschaftstasche aus den USA gekauft, vorn mit der Aufschrift Graflex und hinten ins Leder geprägt " Made in Germany".
Sie wird mit zwei 1.5 Volt Batterien der Größe Mignon betrieben. Die Firma Witt wurde hauptsächlich durch ihre Stereo-Kameras bekannt. Diese Kamera bekam ich 2006 von meinen Freunden Gislea und Manfred geschenkt. Als ich sie das erste mal in der Hand hielt, kannte ich weder den Namen Iloca noch Electric und suchte nach dem Filmtransporthebel. Es war noch ein Film drin und zwei korrodierte Batterien. Beim Einbau von zwei neuen Mignonzellen surrte der Motor einmal kurz auf, dann war es still.
-2-Zwischenzeitlich intensivierte ich mein altes Hobby, das Fotografieren und begann verstärkt, Kameras zu reparieren. Die Iloca erschien mir jahrelang zu kompliziert und ich traute mich erst im Jahr 2010 an die ersten Schritte einer Reparatur. Ich hoffe, daß ich im Winter 2012/2013 weitere Zeit und Muße dafür finde und sie dann endlich wieder funktioniert.
-3-Seitdem gibt es hier Einzelteile zu betrachten. Links der Friedrich Deckel Verschluss Synchro-Compur 00-MXV Wide Angle CN-1110-662, with Light-Value Follow-up System, for interchangeable Lenses in Compur Quick-Change Mount. Er schnurrt jetzt wieder und war quasi der erste Abschnitt der fälligen Restauration. Ein wirklich seltenes Teil.
Mit diesem Verschluss in der Compur-Wechselfassung DKL gab es mehrere ähnliche Kameras in Deutschland. Sie haben ein (fast) identisches Bajonett. Die Kodak Retina III S gehört dazu und auch die wohl seltenste und wertvollste Balda, die Balda-matic III. Ich habe es jetzt ausprobiert, zumindest meine Schneider/Balda Objektive passen nach Modifikation für diese Iloca Electric. Damit der Entfernungsmesser funktioniert, müssen diese Objektive dafür diese so genannte "schiefe Ebene" an der Rückseite haben, die von einem Stift abgetastet wird und den Entfernungsmesser steuert.
-4-Und hier eine Ansicht des Iloca Bajonetts. Es ist fast identisch mit dem der Baldamatic III und anderen Kameras. Etwa auf 8 Uhr sieht man den Stift für den Entfernungsmesser.
 
Link zu weiteren Informationen bei camerapedia.org:
 

hier zu einer erst kürzlich gefundenen hochinteressanten Seite:  
 
und der Begründung des Firmenendes im "Zeit-Archiv"
 
Auch bei Flickr.com habe ich Fotos eingestellt und eine Gruppe "Iloca Electric / Graflex Graphic 35 Electric" gegründet.
 
Und hier mein Manual in englisch
 

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